Wir fördern eure Open-Source-Softwareideen – bewerbt euch jetzt!
Der Prototype Fund feiert seinen 10. und somit ersten runden Rundengeburtstag! Seit heute könnt ihr euch mit eurer Open-Source-Softwareidee für die kommende Förderphase bewerben. Weil euer Ideenreichtum uns immer wieder begeistert, ist auch diese Bewerbungsrunde themenoffen.
Die Fixsterne am Public-Interest-Tech-Himmel (und somit die Bereiche, in die eure Idee fallen sollte) bleiben dabei Civic Tech, Data Literacy, Datensicherheit und Softwareinfrastruktur. Darüber hinaus sind euren Ideen keine Grenzen gesetzt!
Wie immer veröffentlichen wir parallel zum Ausschreibungsbeginn einen Trendforschungsreport, in dem wir aktuelle, übergeordnete gesellschaftliche und technologische Entwicklungen besprechen. Diesen könnt ihr gern zur Inspiration für die Entwicklung eurer Idee heranziehen – und natürlich auch gern lesen, wenn ihr schon längst eine Idee habt. Denn im Report beschäftigen wir uns mit einem Bereich, der uns jeden Tag berührt und der auch ganz maßgeblich das politische Geschehen bestimmen kann: Es geht um Medien und Journalismus – und die Chancen und Herausforderungen, die deren Positionierung in der “digitalen Konstellation” mit sich bringt.
Was Medien heute brauchen
Traditionelle Medien wie Zeitungen und lineares Fernsehen verlieren seit Jahren an Auflagenstärke und Zuschauer*innenquoten. Dagegen nimmt die Zahl neuer Formate, z. B. Politik-Tok (also Debattenbeiträge auf TikTok) oder Wissenschaftspodcasts – letztere besonders seit dem Jahr 2020 -, zu. Während so potenziell neue Interaktionskanäle entstehen, sind auch die Dilemmata zahlreich und bekannt: Die Medien, die wir konsumieren, kommen oft aus der eigenen Bubble, gleichzeitig verfügen viele Menschen nicht über ausreichend Medienkompetenz und digital-forensisches Werkzeug, um kritisch mit vermeintlichen Fakten umgehen zu können. Außerdem ist die Diversität derjenigen Menschen, die zu Wort kommen, nach wie vor sehr überschaubar.
Die Welten von Entwickler*innen und Journalist*innen rücken immer näher zusammen: Wer journalistisch arbeitet, setzt vermehrt technische Mittel zur Filterung und Visualisierung von Informationen ein, um Geschichten zu finden und neu zu erzählen. Journalist*innen eignen sich diese Tools an und entwickeln sie teilweise auch selbst.
Technologie allein löst kommunikative Herausforderungen nicht. Doch Public Interest Technologien können helfen, sie anzugehen und Medieninnovation voranzutreiben. Ein paar eindrückliche Beispiele dafür sind: ProPublica, eine unabhängige und gemeinnützige Redaktion für investigativen Journalismus “with moral force”. Unter anderem haben sie Collaborate entwickelt, ein Open-Source-Tool, das Journalist*innen und Redaktionen dabei hilft, große Datenprojekte kollaborativ zu bearbeiten.
Ebenfalls im Bereich Datenjournalismus bewegt sich “Our World in Data”. Hier geht es um Forschung und Daten, die große globale Herausforderungen wie Armut, Klimawandel und Ungleichheit sichtbar machen. Mit dem “Our World in Data – Grapher” stellt das Projekt zudem ein Open-Source-Tool bereit, das Daten speichert und verständlich visualisiert.
Das Projekt SecureDrop der Freedom of the Press Foundation wiederum hat ein Einreichungssystem für Whistleblowing entwickelt. Mit dessen Hilfe können Daten sicher von anonymen Quellen an Medienorganisationen übermittelt werden und diese sind in der Lage, geschützt mit den Hinweisgeber*innen zu kommunizieren.
Ein bekanntes Beispiel für innovative Medienmacher*innen im deutschsprachigen Raum ist Correctiv. Hierbei handelt es sich um das erste spendenfinanzierte Recherchezentrum in Deutschland. Mit dem Faktencheck gehen sie gezielt gegen Desinformation vor – one fact at a time.
Im ausführlichen Begleitforschungsreport findet ihr mehr Hintergründe zum Thema und zahlreiche weitere Beispiele für Tools und Organisationen, die sich für eine robuste und zeitgemäße Medienlandschaft stark machen.
Bewerbt euch jetzt!
In den Bereichen Medien und Jornalismus – und in dieser themenoffenen Runde ganz ausdrücklich auch darüber hinaus – freuen wir uns über eure Ideen! Mit einer Förderung durch den Prototype Fund könnt ihr Innovationsprozesse systemisch, interdisziplinär und “bottom up” mitgestalten und als aktive Mitglieder der digitalen Zivilgesellschaft dazu beitragen, das (digitale) Leben vieler Menschen zu verbessern, indem ihr deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt eures Software-Projekts stellt. Damit ihr das tun könnt, erhaltet ihr vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über sechs Monate bis zu 47.500 € und wir unterstützen euch noch dazu mit Coachings und Beratung.
Bewerbt euch mit eurer Public-Interest-Tech-Projektidee vom 1.2.2021 bis zum 31.3.2021 auf unserer Bewerbungsplattform!
Wir möchten explizit alle Menschen, die zu in der Softwareentwicklung bisher unterrepräsentierten Gruppen zählen, ermutigen sich für die Förderung zu bewerben. Ihr könnt euch während des Bewerbungszeitraums jederzeit an uns wenden.
Wenn ihr Fragen habt, findet ihr viele passende Antworten in unseren FAQ sowie den Ablauf des Bewerbungsprozesses in unserer Timeline. Tipps für die Bewerbung und die Auswahlkriterien haben wir auch für euch zusammengefasst. Außerdem findet ihr Inspiration für eure Projektidee im Blog sowie in der langen Liste unserer bislang geförderten Projekte.