XRevent Broadcaster
Wir erstellen eine kostenfreie Software für Bildregie.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden uns laut wissenschaftlichen Prognosen noch bis zu 10 Jahre beschäftigen. Je nach aktueller Situation kann es immer wieder passieren, dass auf digitale Lösungen umgestiegen werden muss. Besonders Menschen aus der Kultur- und Entertainmentbranche, welcher der sechst größte Wirtschaftszweig in Deutschland darstellt, sind dadurch in prekären Situationen. Sie müssen Bühnenvorstellungen oder Events online veranstalten können, um sich weiterhin ein Einkommen sichern zu können. Besucher*innen von Konferenzen, Messen, Festivals, Theater und Clubs haben bereits die Vorteile digitaler bzw. hybrider Darbietungen kennengelernt und Veranstalter*innen können neue Zielgruppen und größere Reichweiten erzielen um Ausfälle zu kompensieren. Allerdings hat nicht jede*r Künstler*in die Möglichkeit digitale Darbietungen kostenneutral oder ohne Programmieraufwand anzubieten. Zu diesem Zweck haben wir bereits den XRevent Creator in der Prototyp Fund Runde 10 entwickelt. Um unabhängiger von teurer, Software zu werden, wird dieser um ein Broadcasting Tool erweitert.
Es gibt bereits Apps, die das Senden von Kameradaten an eine*n Empfänger*in erlauben. Für die Anwendung in der Virtual Reality oder für Events, die an mehreren Orten gleichzeitig stattfinden, fehlen oft zwei notwendige Lösungen: Erstens die Vermeidung hoher Latenzen, die Videoinhalte um bis zum 30 Sekunden verzögert und zweitens das Aufnehmen von Videos. Für die Durchführung von hybriden Live-Veranstaltungen und videobasierten Kommunikationsszenarien ist dies essentiell. Der XRevent Broadcaster entsteht als eigenständige Software und kann für jegliche Bildregie und Streaming in Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AV) oder einfach nur als 2D Stream in z. B. YouTube genutzt werden.
Wie geht ihr das Problem an?
Es wird eine Lösung entwickelt, die das derzeit genutzte teure Unity Asset AVPro durch eine Open-Source-Version ersetzen soll um Kosten für Künstler*innen und das technische Problem der Latenzen zu reduzieren. Am Anfang werden dazu neue Video -ompressionsstandards, wie VVC vom Fraunhofer HHI oder NDI5 der Firma NewTek miteinander abgeglichen und ausgewählt.
Auf der einen Seite bietet die Software die Möglichkeit mit mehreren realen Kameras aufzunehmen oder zum Beispiel einzelne Zoombilder gleichzeitig aufzunehmen. Auf der anderen Seite wird ein Camera-Client entwickelt der Videosignale digitaler Events abgreift. Diese „Sender“ verschicken das Signal über OBS an einen Bildmischer, über den eine detaillierte Bildregie möglich wird. Anschließend wird das Signal über VVC oder NDI5 an den Empfänger entweder in der VR oder zum Beispiel YouTube gesendet. In der VR beziehungsweise Unity ermöglicht der XRevent Broadcaster so Live-Konzerte oder Konferenzen latenzfrei zu streamen. Sollten reale und virtuelle Events gleichzeitig über YouTube übertragen werden, kann die 30-sekündige. Latenz zwischen den zwei Eventtypen überwunden werden und Audio und Kamerabild stimmen wieder überein.
An wen richtet sich euer Tool?
Zur Hauptzielgruppe zählen Künstler*innen, die Veranstaltungsbranche, Spielstätten und Branchenverbände sowie Eventtechniker*innen.