Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Smartphones sind Grundlage der Teilhabe an der Gesellschaft. Das freie Betriebssystem Linux unterstützt zwar einige Modelle, ist aber noch nicht sonderlich verbreitet. Das liegt auch an der, gerade im Vergleich zum Platzhirschen und von Google beherrschten Android, unausgereiften Kameraunterstützung. Mit libobscura wollen wir es vereinfachen, neue Smartphonemodelle zu unterstützen und Kameras in Anwendungen zu nutzen. Dies kann dabei auch auf Laptops genutzt werden. Wir wollen einerseits Algorithmen für Weißabgleich, Autofokus und Belichtungssteuerung mithilfe existierender Bibliotheken aufbauen. Andererseits wollen wir Datenformatkonvertierungen anbieten, damit Anwendungen die Bilddaten auch nutzen können. So soll ein Standard für Kamerazungang unter Linux entstehen, der Hardware- und Anwendungsentwickler*innen die Kameraunterstützung unter Linux erleichtert.
Wie geht ihr das Problem an?
Wir bauen auf der existierenden libmegapixels Bibliothek auf, die bereits einige Handymodelle unterstützt. Gegebenenfalls setzen wir darauf eine weitere Bibliothek auf, die die Bildalgorithmen und Formatkonvertierungen umsetzt. Diese werden wir in einer speichersicheren Programmiersprache, voraussichtlich Rust, schreiben. Wir wollen auch eine Brücke zu Gstreamer, Waypipe oder V4L2 bieten, damit existierende Anwendungen ebenfalls vereinfachten Zugang erhalten.
An wen richtet sich euer Tool?
Wir richten uns hauptsächlich an Smartphone-Startups wie Pine64 oder Purism, die eine standardisierte Kameraunterstützung für ihre Geräte nutzen können. Weitere Zielgruppe sind unabhängige Entwickler*innen von Smartphonebetriebssystemen wie beispielsweise PostmarketOS, Mobian usw.