Digital Makerspace
Wir bieten freie digitale Werkzeuge für alle.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert dein Prototyp?
Das Internet verbindet uns alle und sorgt für eine bisher ungekannte Transparenz. Jede neue Funktionalität, um die das Web erweitert wird, gibt allen von uns mehr Möglichkeiten. Das Erstellen von Apps ist bislang aber weitgehend Entwickler*innen vorbehalten oder nur in einem fest vorgegebenen Rahmen über kommerzielle Fertigbaukästen möglich. Die Kontrolle über die durch die Nutzung von Apps entstehenden Daten haben die Unternehmen und nicht die Bürger*innen. Das Ziel ist eine Stärkung des freien Webs. Jede*r Bürger*in soll es um neue Apps erweitern können, die jede*r dann gemeinfrei nutzen und über die dabei entstehenden personenbezogenen Daten selbst verfügen kann.
Ich bin überzeugt, dass Nichtentwickler*innen neue Perspektiven einbringen und Apps erstellen, die in den Denkmustern von Entwickler*innen so nicht entstehen würden. Es entsteht mehr Vielfalt und Diversität, insbesondere im Bereich der digitalen Lehre.
Wie gehst du das Problem an?
Der Digital Makerspace ist ein Coworking Space, der allen Bürger*innen freie digitale Werkzeuge basierend auf einer eigenen Webkomponenten-Technologie anbietet, mit denen ohne Programmierkenntnisse eigene Web-Apps kostenlos erstellt werden können. Die Apps sind gemeinfrei und können in beliebigen Webseiten integriert und als Vorlage für neue Apps genutzt werden. Dank der Webtechnologie sind die Apps besonders flexibel anpassbar. App-Nutzer*innen haben volle Kontrolle über durch die Nutzung entstehenden Daten und können über ein “Data Cockpit” selbstständig steuern, wer wann auf diese Daten zugreifen darf (Datensouveränität). Die von mir in JavaScript entwickelte und als freie Software veröffentlichte ccmjs-Webtechnologie dient als Grundlage für die Umsetzung der Webkomponenten, die im Digital Makerspace als freie digitale Werkzeuge angeboten werden.
Die technische Umsetzung erfolgt auf Basis von Web-Standards: HTML, CSS, JavaScript, Custom Elements, Shadow DOM und JSON. Zur Umsetzung ansprechender Weboberflächen wird Bootstrap eingesetzt. Für die Serverseite wird ein von mir in NodeJS implementierter Cloud-Service für die Datenhaltung eingesetzt. Unterstützt wird auch das Websocket-Protokoll für Echtzeitanwendungen und ein spezielles Rechtekonzept, über das App-Nutzer*innen die Zugriffsrechte auf ihre Daten selbst steuern können.
An wen richtet sich dein Tool?
Die bisher fokussierte Zielgruppe sind Lehrende, die mit Hilfe des Digital Makerspace interaktive und kollaborative Open Education Resources (OER) erstellen, flexibel anpassen und plattformunabhängig auch in webbasierten Lernplattformen (LMS) einsetzen können, ohne das ein PlugIn nötig ist.