Erweiterung einer No-Code-Plattform für humanitäre Krisenreaktionen
Wir vereinfachen logistische Prozesse für humanitäre Hilfe.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Viel kritische Humanitäre Hilfe wird zu Beginn von Krisen von Spontan-Helfenden geleistet, die sich schnell vor Ort organisieren. Oft fehlt es allerdings an effektiven, digitalen und frei zugänglichen Tools, welche flexibel genug sind um, zum Beispiel logistische Prozesse oder die Registrierung von Hilfsbedürftigen sowie Helfer*innen individuell, effizient und datenschutzkonform zu organisieren. Die meisten digitalen Lösungen benötigen Programmierleistungen oder es muss auf bezahlte Anwendungen zurückgeriffen werden. Dies kann der schnellen Akuthilfe den Wechsel in einen nachhaltigen, langfristigen Arbeitsmodus der Organisationen erschweren. Ein schneller und freier Zugriff auf digitale Organisationstools kann einen erheblichen, positiven Unterschied hinsichtlich der Schnelligkeit, Effektivität und Nachhaltigkeit von humanitärer Arbeit ermöglichen. Einige No Code Plattformen adressieren dieses Problem bereits, allerdings mangelt es, besonders im Open Source Bereich, an zentralen Features um die Organisation von NGOs oder Spontanhelfenden und kleinen Organisationen noch agiler zu gestalten. Hier schließt unser Prototyp an. Wir möchten die Plattform NocoDB um zentrale Features, wie einen QRCode-Scanner und Generator erweitern, der zum Beispiel die Datenaufnahme von geflohenen Menschen, Helfer*innen oder die Logistik von Hilfsgütern vereinfacht. Außerdem soll die Möglichkeit geschaffen werden, interaktive, geografische Karten zu integrieren, welche beispielsweise den Bedarf von Hilfsgütern in Krisenregionen visualisieren können. Ein weiteres umzusetzendes Feature ist die Erweiterung des Formular-Designers, welcher flexibler gemacht werden soll, um auch potentiell komplexere Szenarien zu unterstützen. Das beinhaltet zum Beispiel das Erfassen von benötigten Hilfsgütern und medizinischer Unterstützung. Somit ermöglicht unser Projekt NGOs das schnelle Testen, Bereitstellen und Anpassen von kritischen Anwendungen, ohne eigene Entwickler*innen zu beauftragen.
Wie geht ihr das Problem an?
Unsere Erweiterungen bauen auf der bereits etablierten und modernen NoCode-Plattform NocoDB auf, welche bereits den grundlegenden technologischen Rahmen zum Großteil bereits vorgibt. Dieser Rahmen beinhaltet zum Beispiel Vue.js, nuxt.js, TypeScript, GraphQL, JWT-Authentifizierung und mehr. Für die Implementierung der einzelnen Features ist die Codebase durch ihre komponentenzentrierte Architektur hervorragend ausgelegt. So können zum Beispiel für einen erweiterten Form-Designer – inklusive einer QR-Scanner-Komponente – oder eine kartenbasierte Ansicht eine neue Vue.js-View und die dazugehörigen Komponenten hinzugefügt werden. Für eine QR-Anzeige würde eine neue cell-type-Komponenteimplementiert werden. Für zentrale Funktionen wie Kartenvisualisierungen oder QR-Code-Scanner werden vorhandene Libraries wie zum Beispiel. leaflet.js, vue-qrcodereader oder survey.js nach einer gründlichen Evaluation genutzt und im Zweifel werden auch diese Funktionen, wo es sinnvoll erscheint, selbst implementiert.
Sollte es nötig sein externe APIs/Services anzubinden, bietet die Plattform über das Konzept installierbarer Apps dafür ebenfalls eine saubere Schnittstelle.
An wen richtet sich euer Tool?
Unser Tool richtet sich an NGOs jeder Größe, für die die skizzierten Features eine hohe Relevanz haben. Das betrifft NGOs, die datenschutzkonform und mobil Helfer*innen, Geflohene und Hilfsgüter registrieren möchten. Unser Prototyp richtet sich besonders an NGOs, die mit wenig Budget und ohne Entwickler*innen ausgestattet sind. Auch Wissenschaftler*innen, Umwelt-NGOs, Unternehmen und Privatpersonen sind dazu eingeladen unser Tool in anderen Domänen zu verwenden.