fingerfunke
Wir vernetzen gehörlose, schwerhörige und hörende Menschen.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Gehörlose/Schwerhörige Menschen stoßen in ihrem Alltag und ihrer Freizeit auf diverse kommunikative Barrieren. Es gibt insgesamt zu wenige Freizeitangebote, die in Deutscher Gebärdensprache (DGS) angeboten werden. Mithilfe unserer App sollen Gebärdensprachler*innen selbstständig Gruppen gründen können und einen Überblick über Veranstaltungen mit Gebärdensprache erhalten. Die Community wird angeregt, lokal mehr Freizeitangebote zu schaffen und sich zu vernetzen. Der Zugang zu Veranstaltungen im gesellschaftlichen Leben wird vereinfacht, indem gehörlose/schwerhörige Menschen sich durch ein Buddy-System in der App, gebärdensprachlich kompetente Begleiter*innen suchen können. Damit fördern wir selbstbestimmte Teilhabe in Kultur, Bildung und Freizeit.
Viele Gebärdensprachler*innen bleiben häufig unter sich. So geraten die Bedürfnisse der Gehörlosen nicht ausreichend in den gesellschaftlichen Diskurs. Indem wir einen Überblick über diverse Angebote in DGS anbieten, können Hörende vereinfacht in Kontakt mit Gehörlosen treten, die DGS erlernen und dabei Vorurteile und Klischees abbauen.
Wie geht ihr das Problem an?
Wir entwickeln eine App, die lokale Gebärdensprach-Communities vernetzt, indem Veranstaltungen und Gruppen erstellt werden können. Die Kommunikation und Erreichbarkeit der Menschen, die gebärdensprachkompetent sind bzw. die Gebärdensprache erlernen wollen, wird durch eine übersichtliche Plattform vereinfacht. Freizeitaktivitäten können sowohl von Einzelpersonen als auch von Vereinen und Organisationen geschaltet werden. Die App dient als eine Plattform, die so viele Angebote wie möglich zusammenfasst und gehörlosen, schwerhörigen und hörenden Menschen eine Übersicht bietet und die Möglichkeit eigene Aktivitäten vereinfacht ins Leben zu rufen.
fingerfunke soll als mobile Anwendung für möglichst viele Smartphones erscheinen. Um hierbei die Codebase möglichst klein zu halten, haben wir uns für das Framework ‘Flutter’ entschieden. Dieses ermöglicht die Nutzung der gleichen Anwendung auf verschiedenen Betriebssystemen wie Android oder iOS. Zudem bietet es uns viele Möglichkeiten die App für Benutzer*innen mit Beeinträchtigungen leichter zugänglich zu gestalten. Beispiele dafür wären die automatische Erkennung von Inhalten von Screen-Readern oder die leichte Anpassbarkeit der Schriftgröße durch eine*n Benutzer*in.
Als Backend für unsere Anwendung haben wir uns für Firebase (Google Cloud) entschieden. Dieses bietet viele ‘high level’ Funktionalitäten wie eine einfache Schnittstelle für die Nutzer*innen-Authentisierung oder einen Dienst für Push-Benachrichtigungen. Das dazugehörige Datenbanksystem ist zudem vor allem für Interaktions-Funktionen wie den Chat in der Anwendung sehr hilfreich.
Wir möchten außerdem gehörlose Menschen dazu einladen, aktiv Teil der Entwicklung zu sein. Langfristig wäre es außerdem unser Ziel auch andere unterrepräsentierte Communities zu inspirieren.
An wen richtet sich euer Tool?
Zu unserer Zielgruppe gehören gehörlose, schwerhörige und hörende Gebärdensprachnutzer*innen und Interessierte der Gehörlosenkultur und Gebärdensprache.