Digital Evidence Toolkit
Wir legitimieren und erleichtern die digitale Beweisführung.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Die Erhaltung einer Beweiskette ist ein zentrales Konzept im Recht. Im internationalen oder Menschenrecht ist es besonders wichtig, denn Rechtsstreitigkeiten können manchmal Jahrzehnte andauern. Im Moment gibt es in den höchsten Gerichten nur wenige Fälle, die sich auf digitale Beweise berufen, aber das wird sich in Zukunft ändern. Aus diesem Grund ist es von zentraler Bedeutung, jetzt einen technischen Grundstein zu legen, damit die Legitimität auch in der digitalen Beweisführung gewahrt wird.
Der Werkzeugkasten zur digitalen Beweiserhaltung bringt Wissenschaftler:innen, Expert:innen, Praktiker:innen und Aktivist:innen zusammen. Es bündelt das Wissen auf der Suche nach einem ersten Prototypen, welcher die grundlegenden Anforderungen für eine ordnungsgemäße Beweissicherung erfüllt und dabei die unterschiedlichen Anforderungen der genannten Bereiche berücksichtigt.
Wie geht ihr das Problem an?
Das Projekt zielt darauf ab, eine Reihe von Anforderungen und branchenübergreifenden Praktiken zu sammeln, die für eine angemessene Sicherung digitaler Beweise geeignet sind – sei es im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen, Finanzdelikte oder Einsätze von Streitkräften. Ausgehend von diesen Ideen soll die Toolbox in Form einer Browsererweiterung oder eines Kommandozeilentools funktionieren, mit dem digitale Inhalte aus dem Internet heruntergeladen, mit Metadaten angereichert, kryptografisch signiert und archiviert werden. Das Material wie Social-Media-Beiträge, Videos, E-Mails oder Aufzeichnungen wird lokal oder in der Cloud gespeichert und kann mit einem Team geteilt werden. Jede Inspektion des Materials sowie die Anreicherung von Metadaten hinterlassen eine kryptografische Spur, um die Integrität des Originals zu erhalten.
An wen richtet sich euer Tool?
Die primäre Zielgruppe für dieses Projekt sind “Open Source Intelligence”-Analyst:innen.