Dystonse - Wahrscheinlichkeitsbasierte ÖPNV-Routensuche
Wir steigern das Vertrauen in den ÖPNV.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Für die Suche nach der optimalen Route laut Fahrplan gibt es bereits gute digitale Hilfsmittel. Aber wenn der Bus verspätet ist oder die S-Bahn ausfällt, kommt Stress auf, denn die bisherigen Werkzeuge sind wenig hilfreich zum Abwägen der Optionen. Und die unzähligen Alternativrouten und ihre jeweiligen Ungewissheiten sind viel zu komplex, um „im Kopf“ eine gute Entscheidung zu treffen. Diese bisherige Unkalkulierbarkeit macht den ÖPNV für viele unattraktiv – dabei wäre es gut fürs Klima, wenn viel mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen. Dystonse will das Vertrauen in den ÖPNV steigern, indem die (Un-)Sicherheit der Umstiege transparent gemacht wird und Handlungsoptionen vorgeschlagen werden.
Wie geht ihr das Problem an?
Dystonse findet Routen im Nahverkehrsnetz (vorerst in Berlin, später auch an anderen Orten), und berechnet schon während der Suche mögliche sowie tatsächliche Verspätungen und Ausfälle mit ein. Die Suche erfolgt über die Website oder später mit Apps. Zu jeder Route gibt es daher nicht nur eine einzelne (optimistische) Ankunftszeit, sondern eine Übersicht, wann man mit welcher Wahrscheinlichkeit ankommen wird. Nach Wunsch können Routen nach Worst-, Average- und Best-Case ausgewählt werden. Künftig soll Dystonse auch während der Reise auf Veränderungen im Verkehr reagieren und in Echtzeit aktuelle Alternativrouten vorschlagen.
An wen richtet sich euer Tool?
In der Erprobungsphase wird Dystonse eher „Power User“ ansprechen, da die Darstellung von Wahrscheinlichkeiten ungewohnt ist und das Lesen Expertise erfordert. Im Verlauf des Projekts sollen die Daten so anschaulich visualisiert werden, dass jeder Mensch mit einem Mobilgerät Dystonse nutzen kann. Letztlich soll die App sowohl die Menschen ansprechen, die den ÖPNV bereits regelmäßig nutzen als auch diejenigen, die ihm bisher wegen der Unkalkulierbarkeit nicht genug vertrauen.