Drawing Participation: Reblocking a Million Neighborhoods
Wir kartieren informelle Wohnsiedlungen.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
In den nächsten 40 Jahren sollen mehr städtische Strukturen errichtet werden als in der gesamten Menschheitsgeschichte zusammengerechnet. Die Urbanisierung schreitet immer rasanter voran und in findet in vielen Teilen der Welt komplett informell und ohne Anleitung von Planer*innen, Architekt*innen oder Wissenschaftler*innen statt. Diese informellen Siedlungen sind in der Regel durch informelle Grundbesitzverhältnisse und eine ungeplante Flächennutzung gekennzeichnet, was häufig zu einem fehlenden Zugang zu Infrastruktur wie Trink- und Abwasser führt. Wir adressieren “Re-Blocking”, also den Prozess der Formalisierung von Land- und Parzellenbesitz und somit die Schaffung von Straßenzugang, Wasser-, Abwasser- und Gasversorgung. Traditionell sind diese Prozesse oft umstritten, da die Eingriffe für die Individuen oft belastend sind. Wir wollen ein Verständnis für mögliche Maßnahmen schaffen, Interessengruppen zusammenbringen und Kosten-Nutzen-Abwägungen durchführen. Dazu ermöglichen wir die Kartierung und Charakterisierung von informellen Wohnsiedlungen. Wir schaffen ein Werkzeug zur Entwicklung von Katasterkarten und bieten eine Grundlage für die Einbindung und Mitbestimmung benachteiligter Bevölkerungsgruppen in kommunale Planungsprozesse.
Wie geht ihr das Problem an?
Unser Projekt besteht aus drei Komponenten:
Einem Generative-Machine-Learning-Model, das Datensätze zu Gebäudegrundrissen nutzt, um erste Katasterkartenkonfigurationen zu erstellen, einem Web-Interface, dass den Bewohner*innen die Karten zugänglich macht und ihnen ermöglicht, diese gemeinsam zu bearbeiten sowie einem Generative-Machine-Learning-Model, das tausende Vorschläge zu einer gemeinsamen Katasterkartenkonfiguration zusammenführt.
An wen richtet sich euer Tool?
Wir richten uns an Anwohner*innen, Planer*innen, NGOs und weiteren Stakeholdern, die Katasterkarten erstellen. Wir konzentrieren uns dabei vor allen Dingen auf die gerechte Bereitstellung von Abwasser- und Wasserinfrastruktur in vielen Gemeinden in Subsahara-Afrika, wobei wir den lokalen und kulturellen Kontext respektieren, um unsere Arbeit zugänglicher zu machen.