arci
Wir ermöglichen digital-interaktives Theater.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Digital-interaktive Bühnenperformances werden von kleinen Kollektiven leider kaum umgesetzt, da es wenig passende Software gibt, die eine einfache Durchführung ermöglicht. Aber gerade die kleinen Kollektive setzen sich oft mit wichtigen Themen der Gesellschaft auseinander, die von großen Produktionen nicht beachtet werden. Für experimentelle Theatergruppen ist es sehr wichtig, viele unterschiedliche Möglichkeiten sehr schnell testen und ausprobieren zu können. Das ist nur mit einer sehr flexiblen Softwarelösung möglich. Interaktive digitale Inhalte in einer Theateraufführung sind nicht nur inhaltlich spannend und unterstützend, sondern können das Theater auch für Menschen attraktiv machen, für die es bisher gar nicht oder nur eingeschränkt zugänglich war. Solche Einschränkungen können beispielsweise zu laute oder zu schnelle Aufführungen sein, oder solche in schwieriger Sprache. Das Projekt ermöglicht es der freien Theaterszene, auch ohne großes Budget digital-interaktive Stücke zu produzieren und so ihre Aufführungen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.
Wie geht ihr das Problem an?
arci ist ein Tool um einfach digital-interaktive Bühnenperformances zu entwickeln und durchzuführen. Die Interaktivität findet dabei direkt auf dem Smartphone statt: Auf dem Gerät der Zuschauer*innen werden Bilder, Animationen oder Tonaufnahmen ausgespielt. Zuschauer*innen können aber auch durch Abstimmungen, eingegebene Texte oder auch nur einen Knopfdruck selbst Inhalte der Performance beeinflussen. Es gibt auch die Möglichkeit gezielt Inhalte an einzelne Smartphones zu schicken. Die Performanceabläufe werden dabei zentral über eine Website angelegt, gesteuert und überwacht. Von dort aus ist auch die automatische Ansteuerung von Bühnentechnik wie Scheinwerfern oder Nebelmaschinen möglich.
Das Projekt basiert auf typischen Webtechnologien. Zuschauer*innen scannen einen QR-Code und landen nach einer Berechtigungsabfrage auf einer Website im Vollbildmodus. Diese spielt die interaktiven Elemente wie Bilder, Geräusche oder Umfragen aus. Auch das Controllpanel zum Steuern und Erstellen der Performanceabläufe ist als Webanwendung ausgelegt. Leider bietet aktuell nur der Browser Chrome die Möglichkeit, Web-MIDI zu nutzen, was die einfache Ansteuerung von Bühnentechnik erlaubt.
Die Smartphones und das Controllpanel kommunizieren via socket.io mit dem Server, was eine schnelle, moderne und über alle Geräte nutzbare Verbindung darstellt.
An wen richtet sich euer Tool?
Die Zielgruppe des Projekts sind kleine Performancegruppen, die gerne mit digital-interaktiven Elementen für ihre Performances experimentieren möchten. Dies kann dann sowohl die Einflussnahme auf Inhalte der Performance sein, aber auch mögliche Accessibility-Features, wie das Einblenden von Text oder farbigen Symbolen, um das Geschehen auf der Bühne für mehr Menschen zugänglich zu machen.