Evaluation der Runden 5 & 6
Diejenigen, die den Prototype Fund schon länger begleiten, wissen vielleicht, dass wir nicht nur ein Förder- sondern auch ein Forschungsprogramm sind. Das bedeutet, dass wir die Nachhaltigkeit der Fördermaßnahmen und die Wirksamkeit des Förderinstruments an sich unter die Lupe nehmen und analysieren, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss, um das Prinzip Prototype Fund noch besser zu machen.
Damit möchten wir auch diejenigen erreichen, die sich den Prototype Fund zum Vorbild nehmen und uns fragen, wie sie selbst ein entsprechendes Förderprogramm aufsetzen sollen.
Je nach Runde bzw. rundenübergreifend schauen wir uns zudem verschiedene Faktoren wie Nachhaltigkeit, Vertrauensbildung etc. an und evaluieren, wie diese in den Open-Source-Projekten umgesetzt werden. Die Zusammenfassungen unserer Auswertungen der Runden 1 bis 4 findet ihr hier.
Unsere Quellen
Grundlage unserer Auswertungen sind neben externen Analysen und Untersuchungen der Open-Source-Szene die Abschlussberichte der Projekte, Daten zu Folgeförderungen, Presseauswertungen, Umfragen während oder nach der Förderphase und qualitative Interviews, die wir auf freiwilliger Basis mit den ehemals Geförderten sechs bis zwölf Monate nach Abschluss ihrer Förderzeit führen. Besonders diese Interviews sind für uns eine wichtige Quelle für Rückmeldungen zu unseren Maßnahmen, Einschätzungen zum Programm und Verbesserungsvorschlägen von denjenigen, die es mit am besten wissen müssen – den Geförderten. Wir sind sehr dankbar für jede Person, die sich Zeit zu einem Interview genommen hat.
Wichtig ist zu betonen, dass wir aufgrund unserer, am Ende doch eingeschränkten, Datenlage keine Kausalitäten aufzeigen, aber auf Korrelationen hinweisen, die sich auch in anderen Forschungen zu Open Source wiederfinden, diese ergänzen oder ihnen vielleicht auch widersprechen.
Evaluation Runde 5 – Maschinen lernen lassen
Nun findet ihr den nächsten Bericht für die Runde 5 online. Wir zeigen, wieviele Menschen sich für welche Themen bei uns beworben haben und welche Projekte wir daraus für die Förderung ausgewählt haben. Das sind ziemlich trockene Daten, an denen wir aber gut ablesen können, wen wir erreichen und vor allem: wen nicht.
In der Evaluation zeigen wir die Bezüge unserer geförderten Projekte zum Konzept der Datengerechtigkeit auf. Das ist relevant, weil die Grundlage jeder Anwendung maschinellen Lernens oder Künstlicher Intelligenz natürlich Daten sind. Und im Sinn von Public Interest Tech ist uns daran gelegen, dass diese Daten bestimmten, im besten Fall gar gemeinnützigen, Kriterien entsprechen.
Aus unseren Beobachtungen leiten wir abschließend immer Handlungsempfehlungen an das BMBF ab, das die Fördermittel bereit stellt. Häufig, aber nicht immer, läuft es darauf hinaus, dass wir es sinnvoll finden, wenn wir noch mehr Geld zur Verfügung gestellt bekommen, z. B. um die so wichtige Vernetzungsarbeit vorantreiben zu können.
Evaluation Runde 6 – Commit: System erneuern
Auch der Bericht für die Runde 6 ist nun veröffentlicht. Im Unterschied zur vorherigen Runde schauen wir uns hier die Projektbezüge zu Kriterien von Nachhaltigkeit an, insbesondere von ökologischer und systemischer Nachhaltigkeit, da diese Aspekte in der zugehörigen Trendforschung hervorgehoben wurden. Wir zeigen beispielhaft auf, wie im Rahmen von Public Interest Tech mit Rebound-Effekten umgegangen wird oder der Energieverbrauch einer Anwendung im Blick behalten wird.
Darüber hinaus interessiert uns auch, wie sich unsere geförderten Projekte im Open-Source-Ökosystem einbinden und welche Rolle dies für die Nachhaltigkeit ihrer Innovation im Gesamten spielt.
Aus dem Schwerpunktthema der Runde haben wir gelernt, dass wir Klimaschutzmaßnahmen, also z. B. den sparsamen Umgang mit Ressourcen, noch stärker in der Auswahl der Projekte berücksichtigen sollten. Denn zum einen sollten gerade öffentliche Gelder nicht dazu eingesetzt werden, die Klimakrise zu beschleunigen, zum anderen sind alle in der Technologieentwicklung in der Verantwortung, Technologien zum Nutzen und nicht zum Schaden des Planeten und der Menschen anzuwenden.
Weitere Informationen zur Begleitforschung und unsere bisherigen Berichte findet ihr hier.