Voice-QL: Datentabellen mit gesprochener Sprache barrierefrei erkunden
Wir machen Datenbanken zugänglich für alle.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Eine digitalisierte Welt kann Informationen für viele Menschen zugänglicher machen. Viele Menschen haben allerdings nicht die Möglichkeit diese Zugänge zu nutzen. Einige Bevölkerungsgruppen können ausgeschlossen werden, weil ihnen Barrieren begegnen, die sie nicht umgehen können. Menschen mit Sehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen sind oft vom Ausschluss aus der digitalen Welt betroffen. Umfangreiche Datenbestände, die in Tabellenform vorliegen, können ohne Kenntnis von Datenbanksprachen oft nur schwer inhaltlich erfasst werden. Dieses Problem betrifft auch Open Data. Mit dem Projekt Voice-QL soll ein Sprachassistent so programmiert werden, dass eine alternative Zugriffsmöglichkeit auf Datenbanken entsteht. Mit Sprachbefehlen soll eine Navigierung durch die Inhalte der Datenbank ermöglicht werden. Dadurch können sich alle Menschen “hands-free” die Inhalte erschließen. Umgekehrt können Anbieter*innen von Informationen diesen technischen Ansatz dazu einsetzen, um zu einer besseren Teilhabe in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens beizutragen.
Wie geht ihr das Problem an?
Aktuell verfügbare Sprachassistenten liefern die Basistechnologie, um in Datenbeständen auf Distanz und ohne Hände zu recherchieren. Der konkrete Weg dahin muss aber für jeden Anwendungsfall und jede technische Plattform individuell implementiert werden. Dazu ist es erforderlich, geeignete Dialoge zu entwerfen und zu trainieren. Für die spätere Akzeptanz bei den Nutzer*innen ist es wesentlich, dass die Sprachmodelle flexibel und robust auf Fehler reagieren. Verwendet wird das freie Open-Source-Framework Jovo aus Deutschland. Diese Designentscheidung stellt sicher, dass die im Rahmen des Projekts geförderte Lösung geräteunabhängig einsetzbar ist und einfach auf verschiedene Sprachassistenten und Plattformen portiert werden kann. Bei der Implementierung wird die Fachlichkeit entkoppelt von der Sprachschnittstelle implementiert. Das vereinfacht die Testbarkeit und ermöglicht den Wechsel zwischen verschiedenen Adapterimplementierungen für unterschiedliche Tabellenformate.
An wen richtet sich euer Tool?
Voice-QL wird unmittelbar technisch verantwortliche Entwickler*innen unterstützen, die den Auftritt eines Informationsanbieters, zum Beispiel von einer Behörde, betreuen. Das Framework ermutigt die Anbieter*innen von Informationen durch eine Verringerung der technischen Einstiegshürde, neben Web und App zusätzlich Sprache und Dialog als User-Interface einzusetzen. Nutzer*innen, Kunden*innen, Bürger*innen profitieren von einer alternativen Zugangsmöglichkeit zu Datenangeboten. Für manche Zielgruppen wäre dies möglicherweise der erste Weg ein Serviceangebot überhaupt nutzen zu können. Aus Sicht des Anbieters kann der Einsatz dieser Technologie zu einer Erhöhung der Reichweite für sein Angebot führen.