Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Für investigative Journalist*innen, OSINT (Open Source Intelligence) Ermittler*innen und Faktenchecker*innen sind Videos aus Sozialen Netzwerken ein grundlegendes und in Krisengebieten nicht selten das einzig verfügbare Arbeitsmaterial. Gerade die hohe Überzeugungskraft von Videos erfordert deren sorgfältige Verifikation. Stimmen Ort und Zeit der Aufnahmen tatsächlich mit dem beschriebenen Ereignis überein? Was ist tatsächlich auf den Bildern erkennbar? Und wie stehen Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln in Bezug zueinander?
Nur einzelne investigative Recherchen gehen dabei über die Geolokalisierung, also die präzise Bestimmung des Aufnahmeortes, hinaus und rekonstruieren den räumlichen Kontext der Videoaufnahmen. Diese tiefergehenden Analysen sind extrem arbeitsintensiv, erfordern weitreichende Kenntnisse in Spezialsoftware und sind nur begrenzt kooperativ möglich. Wir möchten diese essentielle Arbeit unterstützen und insbesondere auch kleine Rechercheteams und -projekte dazu befähigen.
Wie geht ihr das Problem an?
Das Backend unserer Plattform werden wir mit Node.js, das Frontend mit Vue.js realisieren. Außerdem nutzen wir three.js zum Rendering der 3D-Umgebungen und tracking.js für das Motion Tracking. Für den Import und serverseitiges Video Processing verwenden wir yt-dlp und ffmpeg, das Ablegen und Bereitstellen der Videodateien erfolgt über einen einfachen Webserver bzw. nginx. Die benötigten Geo- und 3D-Daten beziehen wir über OpenStreetMap (OSM) / Overpass Turbo und OpenTopography.
An wen richtet sich euer Tool?
Unser Projekt richtet sich an OSINT-Praktiker*innen, Faktenchecker*innen und investigative Journalist*innen, insbesondere solche ohne großes Medienhaus im Rücken.