Projektstatus: Im Einsatz

Urban Transport Analyst (UTA)

Wir machen soziale Ungerechtigkeiten im Stadtverkehr sichtbar.

Mark Padgham
#Runde12 #Datenvisualisierung #Stadt/Mobilität

Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?

Das Projekt befasst sich mit der Verkehrswende und den daraus resultierenden sozialen Herausforderungen. Öffentlicher Verkehr ist nicht für alle Menschen einer Stadt zugänglich. Das kann an Barrieren liegen, aber auch an der Region, in der Menschen leben. Wenn es sich um keine zentrale Lage oder wirtschaftlich wohlhabende Region handelt, ist der ÖPNV in diesen Stadtteilen häufig schlecht ausgebaut. Dies kann verstärkte Nachteile zur Folge haben, wenn es zum Beispiel um die Mobilität zur Arbeit geht. Der innerstädtische Verkehr muss sozialer gestaltet werden. Die kann durch die Entwicklung eines Instruments zur Bewertung der sozialen und demografischen Gerechtigkeit der Verkehrsinfrastruktur unterstützt werden. Direkte Informationen über die wahrscheinlichen Auswirkungen und die Gerechtigkeit jeder vorgeschlagenen Änderungen werden gesammelt und geteilt. Dazu wird ein Online Tool, Urban Transport Analyst (UTA), zur Analyse des Angebots, der Verfügbarkeit und der Vielfalt des städtischen Verkehrs entwickelt. Die Ergebnisse der UTA können unmittelbar mit räumlich expliziten demografischen Daten kombiniert werden, um die soziodemografische Gerechtigkeit eines Verkehrsnetzes zu bewerten. UTA wird eine leistungsfähige Open-Source-Routing-Software sowohl für Straßennetze als auch für den ÖPNV nutzen, um räumlich umfassende, ortsbezogene Verkehrsmetriken abzuleiten. 

Diese Metriken werden die Arten und die Verfügbarkeit des ÖPNVs sowie die Bereitstellung von Infrastrukturen für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und anderen Verkehrsmitteln berücksichtigen. Das Tool wird eine interaktive Online-Karte mit einer Reihe von anklickbaren Ebenen und verschiedenen Verkehrsmetriken sowie zusätzliche Datenvisualisierungen darstellen. Ziel ist es mit UTA Ungleichheiten unmittelbar sichtbar zu machen, um eine möglichst gerechte Verkehrsentwicklung zu gewährleisten.

Wie geht ihr das Problem an?

Die Kerntechnologie wird zwei Softwareprojekte kombinieren. Eine hochoptimierte Many-to-Many-Routing-Engine und eine ähnlich optimierte und algorithmisch einzigartige ÖPNV-Routing-Engine.

Das UTA Tool wird diese beiden Softwareprojekte kombinieren und um zusätzliche Funktionen und Datenschichten ergänzt. Die Funktionalität wird sich auf Metriken der räumlich-zeitlichen Verkehrsverfügbarkeit konzentrieren. Zusammen mit Metriken der allgemeinen “Moveability” und lokale Bevölkerungsdichten. Eine große Herausforderung besteht in der effizienten Skalierung der Koppelung von genauen, zeitlichen ÖPNV-Routen Ergebnissen mit der Kopplung von atemporalen Straßennetz-Routen. Dabei müssen sowohl Fußgänger*innen, Radfahrer*innen als auch Elektroroller einbezogen werden. Nach dieser Verknüpfung wird sich die weitere Entwicklung des Prototyps hauptsächlich auf die Umwandlung der resultierenden Isochronen und anderer Messgrößen in zusammengeführten Metriken des Verkaufsangebots, der Verfügbarkeit und der Vielfalt konzentrieren. 

An wen richtet sich euer Tool?

Das Projekt hat zwei Hauptzielgruppen: Stadtplaner*innen und unabhängige Parteien mit Interessen am öffentlichen Verkehr. Die primäre Nutzung soll jedoch letztlich durch die Städte und regionalen Behörden selbst erfolgen.