Tweasel for Web
Wir helfen mit Beschwerden gegen illegales Tracking durch Webseiten.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Obwohl das Grundrecht auf Datenschutz in der EU gesetzlich verankert ist, ist Web-Tracking allgegenwärtig und so verbreitet, dass es uns schon fast nicht mehr auffällt. Einwilligungen dazu werden oft mit Dark Patterns, d. h. manipulativen Website-Designs, erzwungen. Wer sich wehren möchte, benötigt umfangreiche technische Kenntnisse. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind zwar eigentlich sehr verbraucher*innenfreundlich, das Problem ist aber die mangelnde Durchsetzung dieser Rechte. Wir wollen ein Browser-Add-on entwickeln, das an Tracker übermittelte Daten zur eigenen Person anzeigt und bei erkannten Verstößen Beschwerden an die Aufsichtsbehörden ermöglicht.
Wie geht ihr das Problem an?
Zur Datenerhebung wird ein Add-on für Firefox und Chromium-basierte Browser entwickelt, welches Nutzer*innen dabei helfen soll, abfließende Daten zu messen. Wir bauen auf den Tweasel-Tools auf, die wir bereits für mobile Apps entwickelt haben, und erweitern diese. Entscheidend ist hier vor allem TrackHAR, eine Bibliothek, die Trackingdaten in Traffic-Aufzeichnungen erkennen und extrahieren kann.
An wen richtet sich euer Tool?
Wir richten uns an alle, die im Geltungsbereich der DSGVO das Web verwenden. Insbesondere richten wir uns an Personen, die am Schutz ihrer persönlichen Daten im Web interessiert sind, denen aber die Expertise fehlt, diesen Schutz technisch, politisch und juristisch einzufordern. Auch Webseiten-Entwickler*innen und -Betreiber*innen können die Werkzeuge nutzen, um ihre Webseiten proaktiv auf Datenschutzverstöße zu überprüfen. Schließlich unterstützen wir durch besser belegte Beschwerden und Tooling auch die Datenschutzaufsichten.