Treeful
Wir helfen bei der nachhaltigen Planung und Pflanzung von Bäumen.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Unser Projekt möchte das nachhaltige Pflanzen von Bäumen erleichtern. Anhand von frei verfügbaren Daten zum Klima der letzten 40 Jahre, Standorten von Baumarten sowie Klimaprojektionen zeigen wir, welche Baumart für einen Pflanzstandort geeignet ist. Die Species Distribution Modelling Methode ist in der Forstwirtschaft weit verbreitet, jedoch gibt es kein frei zugängliches Werkzeug, um diese Modelle selbst für einen bestimmten Standort zu erstellen. In den kommenden Jahrzehnten müssen viele Bäume gepflanzt werden, um Wälder zu erhalten und Monokulturen mit zukunftsfähigen Baumarten zu ersetzen, um weiterhin CO2 zu binden und um das Klima zu regulieren. Dabei ist es wichtig zu bestimmten, welche Baumart auch längerfristig im geplanten Standort überleben kann. Unser Prototyp nimmt die komplizierte Recherchearbeit ab und ermittelt anhand von Koordinaten und Klima-Rasterdaten, ob der Baum in 40 Jahren an dem geplanten Standort weiterhin lebensfähig sein wird.
Wie geht ihr das Problem an?
Unser Prototyp entnimmt die wissenschaftliche Methodik dem Species Distribution Modelling (SDM). Wir werden eine Datenbank aus Baumstandorten und -typen aufbauen. Bestehende Projekte, wie www.gbif.org, www.opentree.org und Trees4F werden dabei genutzt und zusammengefügt. Für jede Baum-Koordinaten errechnen wir das Wetter der letzten 40 Jahre, das heutige Wetter und das Wetter der nächsten 40 Jahren mithilfe der Rasterdaten von Copernicus. Anfangs berechnen wir die zwei üblichen Wetterparameter, Jahresmitteltemperatur und Jahresniederschlag, später auch mehr. Aus diesen Daten ergibt sich die Klimahülle für jede Baumart. Anhand von Klimaprojektionen lässt sich vorhersagen, wie warm und trocken ein Ort wird – und damit wird ersichtlich, ob dieser Ort noch im Habitatsbereich des Baumes liegen wird. Als Mininmal-Viable-Product sollen die Klimahüllen auf einer Website für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden, personalisiert für den jeweiligen Nutzerstandort.
An wen richtet sich euer Tool?
Private Baumpflanzende sollen zuerst davon profitieren. Dafür kontaktieren wir Blogger und Baumschulen, um unser Werkzeug in ihren Netzwerken zu verbreiten. Um resiliente Ökosysteme zu ermöglichen, wollen wir es nicht nur Forstämtern überlassen, wissenschaftlich fundiert Bäume zu pflanzen, sondern jede*r Gründstücksbesitzer*in die Arbeit erleichtern. Forstämter können jedoch auch profitieren, um größere Areale mit unserer Web-App durchzurechnen. Sekundärnutzungen der generierten Daten sind explizit erwünscht. Mithilfe unserer errechneten Habitatsbereiche lassen sich auch Vulnerabilitätsstudien bestehender Wälder durchführen.