Projektstatus: Im Einsatz

Shapesafari

Wir bringen Kindern CAD näher.

#Runde13 #Anwendungen #Bildung/Aufklärung
ShapeSafari

Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?

Shapesafari ist eine didaktische CAD-Anwendung für Kinder und Jugendliche, die ihnen den Zugang zu digitalen Fertigungsverfahren wie 3D-Druck sowie das digitale Konstruieren erleichtern soll. Wachsende Umweltproblematiken und Ressourcenknappheit erfordern einen anderen Umgang mit Ware, Konsum und Produktion. Da dies durch nachhaltige Materialien alleine nicht gelöst werden kann, ist ein neues Produkt- und Konsumverständnis nötig.In unserer Gesellschaft lässt sich eine Entwicklung der Konsument*innen zu Prosument*innen beobachten. Mit einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit ermöglichen sie aus der Mitte der Gesellschaft Reparaturen, Recyclingprozesse und dezentrale Produktion. Das reicht vom Reverse-Engineering von Bauteilen über Rapid-Prototyping von Ersatzteilen bis hin zur Kleinserienproduktion neuer Entwürfe. CAD-Programme sind dafür ein unverzichtbares Werkzeug und Bildung und technisches Verständnis eine Voraussetzung für die Teilhabe an diesem Prozess. Kinder und Jugendlichen gestalten dabei unsere Welt von Morgen. Wenn wir Ihnen früh gestalterische Werkzeuge nahebringen, werden sie unsere Welt zukünftig auch als gestaltbar wahrnehmen. Durch den didaktischen Zugang zu digitalen Konstruktionswerkzeugen ermöglicht Shapesafari ihnen somit nicht bloß technologische Teilhabe. Es verändert auch ihr Verständnis von dem, was wir als analog und digital, was wir als statisch und veränderbar erachten, damit in Zukunft mehr Menschen unsere Welt zum Besseren gestalten können. Kinder und Jugendliche können gemeinschaftlich durch händisches Zeichnen, Basteln und Experimentieren vor dem Computer 3D-Modelle am Computer erstellen. Shapesafari vermittelt dabei die Grundprinzipien etablierter Konstruktionsprogramme und fördert ein Gefühl für Proportionen und Praktikabilität von Entwürfen.

Wie geht ihr das Problem an?

In Solid-Modelern sind 2D-Skizzen der Ausgangspunkt für 3D-Geometrien. Die Anfertigung dieser Skizzen ist ein wichtiger Moment im Gestaltungsprozess. Shapesafari verlagert diesen Moment vor den Bildschirm. Dafür wird die virtuelle Arbeitsumgebung des Programms mithilfe eines Beamers auf eine Leinwand projiziert. Wie in Schattentheatern werfen die Kinder nun Schatten auf die Leinwand und so in die Arbeitsumgebung. Sie können dafür mit gefundenen Objekten, ihren Händen oder extra angefertigten Schablonen experimentieren. Die Schatten bilden die 2D-Skizzen für die weitere Modellierung. Sie werden durch eine Webcam erfasst und digitale Zwillinge von ihnen erzeugt. Sie können nun durch Extrudieren, Rotieren und Loften zu virtuellen 3D-Geometrien bearbeitet werden. Der Schattenwurf in die bestehende Arbeitsumgebung vermittelt ein Verständnis für Proportionen und Größe und den Zusammenhang von Skizze und Objekt. Entwickelt werden soll Shapesafari als Add-on für Blender. Dies ist ein freies, mit der GPL lizenziertes 3D-Programm. Es dient der Erzeugung von Objekttypen wie Polygonnetze und NURBS-Flächen. Blender verfügt über eine Python API und es existiert bereits eine große Community zur Entwicklung von Add-ons. Es ist kostenlos, plattformunabhängig und in der Maker-Szene weit verbreitet.

An wen richtet sich euer Tool?

Shapesafari richtet sich an Kinder und Jugendliche. Neben der privaten Nutzung ist es besonders für gemeinschaftliches Arbeiten in Workshops, FabLabs und Schulen geeignet. Abgesehen von der Entwicklung der Software selbst soll deshalb auch eine leicht verständliche Anleitung sowie eine umfassende Dokumentation erstellt werden. Dadurch kann Shapesafari stetig weiterentwickelt werden und von möglichst vielen Menschen genutzt werden.