RoaringRoster
Wir helfen Teams, ihre Arbeitszeiten dezentral, kollaborativ und sicher zu planen.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Die Verarbeitung sensibler Daten in der Cloud birgt erhebliche Sicherheitsrisiken, sei es durch Einsehbarkeit für technische Dienstleister, durch potenzielle Geheimdienste-Zugriffe oder Angriffe krimineller Akteure. Hinzu kommen die Risiken durch technische Ausfälle, Einstellung des Cloud-Dienstes, Verkauf oder Abwicklung des Anbieters oder Vendor-Lock-In. Dennoch wollen wir auf bequeme Kollaborationsfunktionen beim gemeinsamen Arbeiten mit Daten nicht verzichten. Daher wird in diesem Projekt eine kollaborative Local-First-App entwickelt, die Daten lokal, dezentral und verschlüsselt speichert, uneingeschränkt offline funktioniert und die Daten mit App-Instanzen auf anderen Geräten bequem Ende-zu-Ende verschlüsselt synchronisiert. Das sorgt für optimale Resilienz und Datenschutz und vermeidet Single-Points-of-Failure.
Gleichzeitig arbeiten und entscheiden immer mehr Teams und Organisationen in Arbeitswelt und Zivilgesellschaft selbstorganisiert. Leider forcieren digitale Personalplanungs-Tools oftmals noch Kontrolle, Überwachung, hierarchische Entscheidungen und intransparentes Herrschaftswissen. Deshalb wird im Rahmen des Projekts eine kollaborative Dienstplanungs-App entwickelt, mit der Teams ihre Arbeitszeiten und Abwesenheiten kollegial, transparent und kommunikativ planen können. Das Tool ermöglicht eine bequeme Kollaboration samt Benutzer*innenrechte-Verwaltung, bei der die Daten zwischen den Teilnehmenden sicher synchronisiert werden, ganz ohne Cloud.
Wie geht ihr das Problem an?
Die App wird als Electron-App für Desktop-Betriebssysteme und als Cordova-App für iOS und Android umgesetzt. Die Benutzer*innenoberfläche nutzt webbasierte Technologien in TypeScript mit den Open-Source-Frameworks Vue.js und Quasar und unterstützt Mehrsprachigkeit. Als lokale Datenbank kommt SQLite, beziehungsweise die plattformspezifische IndexedDB-Implementierung, zum Einsatz, wobei die Open-Source-Bibliotheken Dexie und Dexie-encrypted die Handhabung und Verschlüsselung ermöglichen. Die lokale Datenbank enthält eine vollständige Kopie sämtlicher Daten, auf die die Benutzer*in Zugriff hat, und gewährleistet so die Offline-Fähigkeit. Die App ermöglicht ebenso die Nachvollziehbarkeit der Änderungshistorie samt Bearbeiter*in, sowie das Erkennen und Zusammenführen abweichender Änderungen (Versionskonflikte) ohne zentrale Instanz. Dazu wird CRDT (Conflict-free replicated data types) als Datenstruktur und die Open-Source-Bibliothek Automerge eingesetzt, die für ein solches verteiltes System ideal geeignet sind. Auch die Benutzer*innen-Authentifizierung und Zugriffsrechte werden bevorzugt dezentral in einer Signature-Chain mit Hilfe der Open-Source-Bibliothek Auth verwaltet. Diese dezentrale Benutzerverwaltung ermöglicht eine direkte Datenübermittlung zwischen den App-Instanzen (Peer-to-Peer) mittels WebRTC-Technologie.
An wen richtet sich euer Tool?
Zielgruppe sind Teams und Organisationen, die ihre Arbeitszeiten und Abwesenheiten kollegial auf Augenhöhe und bedürfnisorientiert koordinieren wollen, und dabei nicht auf cloud-basierte Lösungen setzen, sondern Wert auf Sicherheit, Verfügbarkeit und Hoheit ihrer Daten legen. Das trifft auf Organisationen zu, die sinnstiftende New-Work-Arbeitsformen einführen, auf das Gesundheitswesen, sowie Vereine, Genossenschaften und Kollektivbetriebe.