Projektstatus: Im Einsatz

polychat

Wir ermöglichen Messenger-übergreifende Gruppenkommunikation.

Nadine Minagawa, Yan Minagawa, André Hermbusch, Tobias Derksen, Florian Detig
#Runde14 #Datenschutz/Souveränität #Softwareinfrastruktur

Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?

Bei der Entstehung der Kommunikationsstrukturen in den letzten 25 Jahren wurden soziale Vernetzungen geschaffen, die maßgeblich von Anbietern von Hardware, Software oder Services geformt und abgegrenzt werden. Die Plattformneutralität, die bei Kommunikationsnetzen wie Briefpost, Telefon oder SMS noch auf internationaler Ebene gelöst wurde, ist bei internet-basierten Chat-, Telefon- oder Videotelefonielösungen weitgehend auf der Strecke geblieben. Gruppenkommunikation in einer sozialen Gruppe, jenseits von digitalen Vorlieben oder Aufopferungsbereitschaft der eigenen Privatsphäre, führt oft zu Grabenkämpfen und Kompromissen, mit denen viele Kommunikationsteilnehmer*innen unglücklich sind. Es ist fraglich, inwieweit die kommerziellen Anbieter, für die Abgrenzung ein Teil des Geschäftsmodells ist, gesetzliche Regulation, wie sie auf EU-Ebene diskutiert wird, hier im Sinne der Endverbraucher*innen umsetzen werden. Polychat will bereits heute eine pragmatische und technisch niedrigschwellige Lösung für Endnutzer*innen wie z. B. Elterngruppen, Vereine und sonstige Gruppen anbieten, ohne auf eine entsprechende Produktentwicklung bei den großen Konzerne warten zu müssen.

Wie geht ihr das Problem an?

Polychat nutzt ein Matrix-basiertes Backend, in welchem Gruppenchats als Matrix Gruppen angelegt werden und über sogenannte „Relay Bridges“ mit den Netzwerken anderer Chatanbieter verbunden werden. Über diese Bridges werden die Unterhaltungen aus der Matrixgruppe in Chats in den anderen Netzwerken gespiegelt und synchronisiert. Das bedeutet, dass die User*innen and den Unterhaltungen teilnehmen können ohne ihre gewohnte Chatumgebung zu verlassen. Ein besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, dass beim “Spiegeln” der Nachrichten Erscheinung, Formatierung und Funktionalität möglichst der gewohnte Umgebung entspricht. Zusätzlich wird eine Web/Chat-basierte Konfigurations-Möglichkeit entwickelt, in der User*innen z. B. Gruppen erstellen, ihren Display Namen ändern oder Informationen zu anderen Teilnehmer*innen abzufragen können.

An wen richtet sich euer Tool?

Polychat ist für alle, die keine Kompromisse in der Wahl der Chatplattform machen können oder wollen. Das ist besonders relevant für organisatorische oder adhoc-Gruppierungen wie Schulen, Vereine, Meetups oder Hobbygruppen, bei denen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Geräten und Softwareinstallationen miteinander kommunizieren möchten.