Projektstatus: Im Einsatz

PAID - Pflege-Abrechnung in Deutschland

Wir bauen eine Programmbibliothek für die Abrechnung von Pflege-Dienstleistungen.

Michael Kamphausen, Alexander Schmidtpeter, Tobias Zwick
#Runde9 #Gesundheit #Softwareinfrastruktur

Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?

Für die Abrechnung mit Pflegekassen müssen Pflegedienstleister auf proprietäre Software zurückgreifen und sind damit an die übrige Funktionalität dieser Programme gebunden. Abrechnungen in Papierform scheiden als ineffiziente und teurere Alternative aus.

Die Spezifikationen der Datenformate und Schnittstellen für den elektronischen Datenaustausch nach § 105 SGB XI und § 302 SGB V sind sehr umfangreich und für Software-Entwickler:innen nur mit hohem Aufwand zu erschließen. Deshalb bauen wir eine auf Pflege-Abrechnung spezialisierte Open-Source-Library, die die technische Komplexität übernimmt und kapselt, einfach und modular in Software integrierbar ist und von der Open-Source-Community erweitert werden kann.

Wie geht ihr das Problem an?

Wir entwickeln die erste Open-Source-Programmbibliothek für die Abrechnung von Leistungen der Pflegedienstleister mit den Pflegekassen in Deutschland. Um die Anbindung an das Abrechnungssystem zu erleichtern, übernimmt und kapselt diese Library die Komplexität der Konvertierung der Abrechnungsdaten nach § 105 SGB XI und § 302 SGB V.

Sie kann als eigenständiges Modul in Pflege-Software eingebunden werden und somit die Entwicklung innovativer Anwendungen vereinfachen. Unser Ziel ist, Pflegekräfte mehr Unabhängigkeit beim Auswählen geeigneter Software zu ermöglichen, die sie im Alltag zeitlich entlastet, und gleichzeitig Open-Source-Lösungen als vollwertige und erweiterbare Alternativen im Gesundheitswesen zu stärken.

An wen richtet sich euer Tool?

Einerseits richtet sich die Library an Entwickler:innen von Software für Pflegedienstleister und die Open-Source-Community, um die Anbindung an das Abrechnungssystem der gesetzlichen Krankenversicherungen mit überschaubarem Aufwand zu erleichtern und mehr Zeit für Innovationen zu ermöglichen.

Gleichzeitig soll die Library Pflegekräften mehr Freiheit bei der Wahl ihrer Pflege-Software ermöglichen, indem wir Open-Source-Software zu einer vollwertigen Alternative weiterentwickeln. Wir kooperieren und lernen mit einem Netzwerk von selbstorganisierten Pflegedienstleistern, die entlastende und innovative Open-Source-Alternativen wie CoopCare auch für die Abrechnung einsetzen möchten.