Projektstatus: Im Einsatz

Nanostore - Softwarelösung zum Betrieb von Selbstbedienungsläden

Wir bauen Zugangs- und Kassensystem für regionale, autonome Selbstbedienungsläden.

Nikolaj Zastrozky, Julian Plagemann, Hendirk Homann
#Runde13 #Gruppen-/Selbstorganisation #Softwareinfrastruktur
openfoodnetwork_nanostore

Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?

Mit unserem Nanostore Konzept wollen wir einen Vertriebskanal etablieren, der gleich mehrere Herausforderungen von verschiedenen Akteur*innen entlang der Wertschöpfungskette adressiert. Am Anfang stehen die Landwirt*innen, die trotz steigender Kosten vom Handel kaum noch auskömmliche Preise für ihre Produkte erhalten und somit vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten stehen. Des Weiteren sorgen lange Transportwege über Zwischenhändler*innen bis zum finalen Verkaufspunkt für eine schlechtere Klimabilanz der Produkte. Auf der anderen Seite sehen wir die lokale Nahversorgung, insbesondere mit regionalen Produkten aus der Landwirtschaft, die aufgrund des hohen Preisdrucks der Wertschöpfungsketten im starken Fokus von Politik und Gesellschaft steht. Eine starke Verringerung des Personalaufwands durch die von uns konzipierte Self-Service Lösung bietet hier Chancen, die häufig unrentablen Hofläden zu einem attraktiven neuen Absatzkanal zu gestalten. Durch die rechtliche Einordnung von Nanostores als Verkaufsautomaten haben wir mit unserem Konzept die Möglichkeit, dem Verbraucher 24/7 Zugang zu Lebensmitteln zu gewährleisten und somit gerade im ländlichen Raum eine komfortable Einkaufsmöglichkeit für alle Lebensumstände zu schaffen. Das Open Food Network ist ein globales non-profit Netzwerk, das aktuell in 28 Ländern eine Open Source Plattform für kurze Wertschöpfungsketten im Lebensmittelbereich entwickelt und bereitstellt, um Erzeuger direkt mit Food-Hubs und Verbrauchern zu verbinden. Mit dem Nanostore Konzept möchten wir die Funktionalität des OFN um autonome Selbstbedienungsläden erweitern, die rund um die Uhr und mit sehr geringen Personalkosten betrieben werden können. Durch eine Technologie gestützte Kundenidentifikation am Eingang wird der Kunde verifiziert und die Tür geöffnet, die Abrechnung erfolgt an einer Selbstbedienungskasse.

Wie geht ihr das Problem an?

Eine Zugangskontrolle soll dem Betreiber ermöglichen, den Kundenzugang zum Ladengeschäft über die bestehende Kundendatenbank im OFN Backend zu realisieren. Er kann hierzu Kunden einzeln im Backend freischalten und damit berechtigen, den Laden zu betreten. Dazu kann er eine kundenspezifische RFID-Schlüssel ID hinterlegen. Diese dient als Authentifizierungscode am Ladeneingang. Gleichzeitig bekommt der Kunde eine RFID Karte ausgehändigt, mit der er die Ladentür selbständig öffnen kann. Über die Self-Check Out Maske soll dem Kunden eine Möglichkeit gegeben werden, den getätigten Einkauf abzurechnen. Der Kunde authentifiziert sich hierbei via RFID-Karte und fügt die gekauften Produkte eigenständig via Eingabemaske / einem Barcodescanner dem Warenkorb hinzu. Nach Abschluss des Einkaufs wählt er eine Zahlungsart. Die Maske wird hierbei individuell und für das Nutzungsszenario optimiert gestaltet, vermutlich als gesonderte Maske im OFN. Mit Abschluss des Einkaufs wird die Bestellung per API an das OFN übermittelt, sodass diese über dasselbe Backend verwaltet werden kann wie sonstige Bestellungen aus dem OFN.

An wen richtet sich euer Tool?

Die Zielgruppe umfasst Landwirt*innen, Lebensmittelinitiativen, Einkaufsgemeinschaften, Dorfläden, Vermarktungsgemeinschaften, sowie jegliche einzelunternehmerische Tätigkeit im Bereich des kontaktlosen Verkaufs an den Endverbraucher. Obwohl wir vom OFN einen starken Fokus auf regionale Lebensmittelversorgung haben, möchten wir hiermit Menschen ermächtigen auch branchenübergreifend die Software in diversen Anwendungsfällen, wie Kiezsupermärkte, Containerlösungen an Hauptverkehrspunkten oder E-Auto Ladestationen zu nutzen, und somit Initiative zu fördern, die lokale Versorgung zu verbessern.