Projektstatus: Im Einsatz

Mastodon: Mobile Apps und E2E-Verschlüsselung

Wir entwickeln eine Android-App für Mastodon.

Eugen Rochko
#Runde10 #Journalismus/Medien #Plattformen
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Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?

Im “Big Tech”-Bereich haben sich in den letzten 10-20 Jahren einige wenige zentralisierte soziale Netzwerke etabliert, die ihre Nutzer*innen laufend überwachen, um die Nutzungsdaten Werbetreibenden zu verkaufen. Aufgrund der immer weiter zunehmenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen sowie Fortschritten im Data-Science-Bereich werden von diesen Firmen immer akkuratere Nutzungsprofile erstellt.

Aufgrund der nahezu monopolistischen Marktmacht, die noch dazu in den letzten 5-10 Jahren durch Zukäufe und eigene Entwicklung von komplementären Applikationen wie WhatsApp, Instagram etc. verstärkt wurde, haben Nutzer*innen de facto keine andere Wahl mehr, als ihre Daten weitestgehend preiszugeben, um am digitalen Leben teilzunehmen.

Wie geht ihr das Problem an?

Mastodon ist ein dezentralisiertes und werbefreies Social Network, das den Austausch von öffentlichen sowie privaten Kurznachrichten ermöglicht. Als Teil des “Fediverse” folgt es dem Prinzip der Föderalisierung, das es allen Nutzer*innen ermöglicht, eigene Mastodon-Instanzen zu betreiben. Die Nutzer*innen einer Instanz sind hierbei aber nicht auf ihre eigene Instanz beschränkt, sondern können auch mit Nutzenden anderer Instanzen kommunizieren.

Die Mastodon-Plattform ist aktuell bereits technisch stabil umgesetzt, die 4,4 Mio. registrierten Nutzer*innen kommunizieren mit momentan ca. 10.000 “Toots” (dem Äquivalent der Tweets) pro Stunde. Wir wollen nun eine Android-App entwickeln, welche mit Kotlin in Android Studio entwickelt werden wird. Außerdem sollen zusätzliche Features zur iOS-App hinzugefügt werden. Des Weiteren soll Mastodon um eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erweitert werden.

An wen richtet sich euer Tool?

Die Zielgruppe ist im weiteren Sinne die ganze Weltbevölkerung mit Internetzugang. Im engeren Sinne stellen allerdings Nutzer*innen mit einer hohen Sensibilität für Privatsphäre den Kern der Zielgruppe dar.