Investigating Science
Wir helfen Fehler im Wissenschaftssystem aufzudecken.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Probleme mit Forschungsintegrität sind verbreitet und schaden dem Wissenschaftssystem. Studien schätzen die Anzahl von problematischen oder gefälschten Arbeiten auf mehrere Prozent.
Gleichzeitig sind die Kontroll- und Korrekturmechanismen des Wissenschaftssystems teils ungenügend. So werden selbst nachgewiesen mangelhafte Studien nicht zuverlässig zurückgezogen und wenn dies geschieht, werden sie teilweise trotzdem weiter zitiert, bleiben also Teil des Wissenskorpus. Überführte Forschende erfahren selten Konsequenzen. Hier kann investigativer Wissenschaftsjournalismus die Rolle eines Watchdogs übernehmen. Ihm bietet sich einerseits eine Fülle von potenziellen Recherchen, andererseits die Chance, durch Aufdeckung und Benennung problematischer Praktiken und Akteure als zusätzliche korrigierende Kraft wirksam zu sein. Bisher werden aber im Journalismus solche Themen jedoch zu selten bearbeitet. Hürden dafür sind die erheblichen nötigen Ressourcen und Kenntnisse. Wir stellen Recherchetools zur Forschungsintegrität bereit und schaffen so Abhilfe. Wir bieten Beispielanalysen sowie Rezepte und Code zum eigenen Durchführen dieser Analysen an.
Wie geht ihr das Problem an?
Wir nutzen Bibliometrie, also die Auswertung von wissenschaftlichen Publikationsdatenbanken, um Hinweise auf problematische Praktiken zu identifizieren, wie etwa sogenannte Zitationskartelle, Predatory Journals, zurückgezogene Artikel und andere Misstände im Forschungs- und Publikationssystem. Entsprechende Auswertungen und Code werden als dokumentierte Jupyter-Notebooks bereitgestellt. Python ist im Journalismus verbreitet, Notebooks bieten eine einfache Dokumentation und Schritt-für-Schritt Anleitung.
Optional wird – wo möglich – mit einer Next.js-App Zugang zu den relevanten Daten direkt ermöglicht.
An wen richtet sich euer Tool?
Zielgruppe sind primär Wissenschafts-, Daten-, und Investigativjournalist*innen. Da die zugrundeliegenden Daten global und thematisch vielfältig sind, haben sie jedoch den Vorteil, für unterschiedlichstee Journalist*innen gleichermaßen hilfreich zu sein.