Projektstatus: Im Einsatz

Hassreden-Tracker

Wir geben Betroffenen von Online-Hassreden ein Werkzeug um sich zu wehren.

#Runde11 #Anwendungen #Solidarität

Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?

Viele rechtsextreme Bewegungen entwickeln sich aktuell auf sozialen Medien, so z. B. GamerGate, verschwörungstheoretische Bewegungen wie QAnon und militante Bewegungen wie die Proud Boys in den USA. Die Mitglieder dieser Bewegungen löschen oft ihre Inhalte, ändern ihren Benutzernamen und werden (oft vorübergehend) von SocialMedia-Plattformen gesperrt. Dies macht es schwieriger, sich gegen deren Aktionen zu wehren. Beispielsweise haben prominente rechtsextreme Accounts auf Twitter und Facebook ein gut dokumentiertes Muster entwickelt, um kontroverse und extremistische Inhalte an ihre Follower*innen zu verteilen und diese dann zu löschen, bevor Moderator*innen die Möglichkeit haben, darauf zu reagieren. So radikalisieren sie ihr Publikum und minimieren gleichzeitig die Gefahr, ihre Plattformen, Finanzierung oder gemäßigte Unterstützer*innen zu verlieren. Archivierung ist ein wichtiges Element, um diesem Verhalten entgegenzuwirken und hat in vielen Fällen zu prominenten Siegen im Kampf gegen die extreme Rechte geführt.

Der Hassreden-Tracker ist ein Set zusammensetzbarer Softwaretools, die es von Belästigung und Hassreden in sozialen Medien betroffenen Menschen ermöglichen, Informationen über ihre Erfahrungen aufzuzeichnen und zu teilen. Sperrlisten für Twitter und andere Social-Media-Plattformen können privat kommentiert und geteilt sowie Verbindungen zwischen von Extremist*innen betriebenen Konten identifiziert und Fälle von Hassreden in Archiven aufgezeichnet werden.

Wie geht ihr das Problem an?

Frühe Arbeiten an diesem Projekt wurden als eine Reihe von Kommandozeilen-Tools  implementiert. Diese Anwendungen interagieren mit externen Ressourcen wie der Wayback Machine, der Twitter API und der GitHub API und speichern Daten auf verschiedene Weise. Die hier vorgeschlagene Arbeit verwendet die gleichen Ansätze für den Zugriff auf externe Ressourcen und das Speichern von Daten, aber sichere Web-Schnittstellen anstelle von Kommandozeilen-Tools bereitstellen. So können Dokumentationen von Hassreden und Belästigung in einem privaten und sicheren Kontext ausgetauscht werden.

An wen richtet sich euer Tool?

Die frühen Versionen dieses Projekts wurden hauptsächlich von antifaschistischen Forscher*innen und Organisationen verwendet. Obwohl diese Spezialist*innen die primäre Usergruppe des Projekts darstellen, sollen die Tools auch einer breiteren, weniger spezialisierten Benutzer*innenbasis zur Verfügung stehen