GNOME Shell Mobile
Wir verbessern GNOME für mobile Geräte.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Der Markt für Smartphones wird zu großen Teilen von Apple und Google kontrolliert. Dies ist in vielerlei Hinsicht problematisch, beispielsweise in Bezug auf Datenschutz oder digitale Souveränität. Seit ein paar Jahren gibt es erstmals auch mobile Hardware, auf der freie Software langfristig unterstützt werden kann. So konnte sich ein Ökosystem von freien Betriebssystemen für Mobilgeräte entwickeln.
GNOME Shell ist die populärste Benutzer*innenoberfläche für freie Betriebssysteme und hat weltweit Millionen Nutzende. Seit der Entwicklung von GNOME 3 vor 10 Jahren ist die Unterstützung von verschiedenen Gerätetypen – darunter Desktops, Laptops und Tablets, und inzwischen auch Smartphones – ein grundlegender Anspruch von GNOME.
Heute ist ein großer Teil der GNOME Apps bereits auf Smartphones nutzbar und es gibt ein solides Ökosystem von Apps aus der Community. Die Plattform ist deshalb ein vielversprechender Ansatz für ein freies, offenes und einfach zu bedienendes mobiles Betriebssystem.
Momentan ist die Shell die wichtigste fehlende Komponente für eine wirklich konkurrenzfähige User Experience auf Smartphones: Sie ist die Basis der grafischen Oberfläche des Systems, zuständig unter anderem für das Starten von Apps, Systemsuche, Sperrbildschirm und vieles mehr. Wir wollen die GNOME Shell so weiterentwickeln, dass sie auch auf Smartphones läuft.
Wie geht ihr das Problem an?
Seit GNOME 40 wird bereits ein Großteil der Elemente, die für Smartphones benötigt werden, bereitgestellt. Zum Beispiel gibt es bereits ein personalisierbares App-Raster und flüssige Gesten.
Wir haben vor, die bestehende Infrastruktur zu verbessern und dafür direkt an der GNOME Shell mitzuarbeiten, um sowohl technische Hürden zu beseitigen als auch Designfragen zu beantworten.
Die wichtigsten Schritte hierbei sind unter anderem Verbesserungen an Systemmenü, Benachrichtigungszentrum und Bildschirmtastatur. Aufgrund unseres „upstream“-Ansatzes werden all diese Änderungen auch den Millionen Nutzer*innen von GNOME Shell auf Laptops und Desktops zugute kommen.
An wen richtet sich euer Tool?
Die Zielgruppe sind Nutzer*innen von Smartphones. Es gibt bereits einige Linux-Smartphones, die freie Betriebssysteme vorinstalliert haben, und unsere Shell könnte auf diesen Systemen in Zukunft verwendet werden. Zudem werden auch Nutzer*innen der GNOME Shell für Desktops und Laptops von unserer Entwicklung profitieren.