Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Aktuell sehen wir eindrucksvolle Änderungen in der Art, wie das Internet genutzt wird. Wir haben gesehen, dass es möglich ist, zu proprietären sozialen Medienangeboten ansprechende Alternativen durch das webbasierte Föderationsprotokoll ActivityPub anzubieten. Wir sind der Überzeugung, dass es möglich ist, über dieselbe Technologie auch eine Kleinanzeigenplattform zu realisieren. Unser Projekt zielt darauf ab Ressourcen einzusparen und nachhaltig weiterzugeben, deshalb möchten wir eine dezentrale Kleinanzeigenplattform bauen. Wir sehen drei wichtige Vorteile und Effekte durch den Gebrauch von Flohmarkt. Die Anwendung fördert den Re-Use-Gedanken, denn Weiternutzung spart Ressourcen ein und senkt die Notwenigkeit der Nachproduktion. Flohmarkt-Instanzen sind regional. Dadurch ergeben sich kürzere Transportwege und somit eingesparter CO2-Ausstoß. Daraus erhoffen wir uns, dass örtlich gebundene Instanzen vermehrt mit Instanzen föderieren, die sich in ihrer unmittelbaren geographischen Umgebung befinden und so organisch ein Netz der kürzesten Wege entsteht. Zuletzt gibt eine dezentrale Plattform ihren Nutzer*innen die Datenhoheit zurück.
Wie geht ihr das Problem an?
Wir beabsichtigen, ein Backend in der Programmiersprache Python zu entwickeln. Durch die Sprachwahl hoffen wir, eine stabile Community von Mitentwickler*innen zu bekommen. Zur Föderation nutzen wir das bereits erfolgreich erprobte W3C-Protokol ActivityPub. Es existieren in Python mehrere Implementierungen der ActivityPub-Spezifikation, was den Entwicklungsprozess beschleunigt. Wir möchten auch mit anderer Fediverse-Software, die das Activity-Pub-Prototkoll nutzt, kompatibel werden, sodass man beispielsweise als reine*r Mastodon-Nutzer*in einen Artikel auf Flohmarkt kaufen kann. Datenbankseitig werden wir auf eine Collection-Dokumentenbasierte NoSQL-Datenbank setzen. Das Frontend soll ein modernes Interface auf Basis von VueJS entstehen.
An wen richtet sich euer Tool?
Die Zielgruppe des Projekts sind alle Menschen, die Gegenstände aus zweiter Hand erwerben oder anbieten wollen. Wir erhoffen uns, dass durch den geographischen Bezug der einzelnen Instanzen verstärkt Mund-zu-Mund-Propaganda stattfindet, als bei einem reinen Internetbezogenen Projekt.