Exodus 3.0 - Interplanetarische Informationssuche
Wir machen Suchmaschinen sicher und transparent.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Das Internet hat sich als leichte Beute für die Zensur erwiesen: Zugänge werden gesperrt, Server werden vom Netz genommen, DNS-Adressen werden manipuliert. Im vermeintlich offenen Internet findet auch “unsichtbare” Zensur statt. Was von Suchmaschinen nicht als Ergebnis ausgegeben wird, existiert nicht. Eine aktive Blockierung von Inhalten ist dabei gar nicht notwendig. Informationen mögen noch frei verfügbar sein, wenn sie aber nicht recherchiert und aufgefunden werden können, sind sie für niemanden erreichbar. Ohne weitere Anhaltspunkte kann man also einige “zensierte” Inhalte nicht finden und verbreiten, beziehungsweise zugänglich machen. So kommt es vor, dass im Web ganze Internetseiten verschwinden. Sie werden gesperrt oder gar gelöscht. Wir haben in den letzten Jahren mitbekommen, wie leicht ganze Teile des Internets blockiert werden können und wie Suchmaschinen Schlüsselwörter blockieren. Diese Entscheidungen liegen in den Händen einzelner Staaten und Internetgiganten.
Exodus 3.0 tritt diesem Paradigma des Internet entgegen. Unser Ziel ist es, einen Beitrag zur Schaffung des Internets der nächsten Generation zu leisten: Eine Suche bei der Datenschutz möglich und Zensur schwierig ist. Mit Exodus 3.0 sollen Bürger*innen sich aus der Zensur befreien und selbst über ihre Sichtbarkeit im Internet verfügen und bestimmen können.
Wie geht ihr das Problem an?
Im Kern besteht Exodus 3.0 aus der Verschmelzung einer neuartigen Suchmaschine (re-Isearch) mit einem verteilten Peer-to-Peer-Dateisystem, dem Interplanetary File System (IPFS). Ein Teil der Arbeit wird darin bestehen, re-Isearch so zu erweitern, dass eine nahtlose Integration mit IPFS möglich ist. Eine weitere Idee ist, die Suchindizes nicht nur zentral zu halten, sondern gegebenenfalls im IPFS zu verteilen, um sie vor Angriffen oder Zensur zu schützen.
Alternativen Modelle für Suche und Ranking, die durch Suchalgorithmen bereitgestellt werden, bilden unser zweites Ziel: Informationsblasen aufzubrechen und sich von den derzeitigen Informationsmonopols zu lösen, bei denen prominente Ansichten dominieren (“Winner takes all”).
Unsere Vision ist es, einen skalierbaren Verbund von Maschinen zu ermöglichen, Stichwort Data Federation. Für unser „großes Ziel“, eine crowd-driven Alternative zu Big Tech zu schaffen, planen wir auch die Zusammenarbeit mit anderen Projekten.
An wen richtet sich euer Tool?
Die Zielgruppe sind alle, die über ein gewisses technisches Know-how verfügen und dabei helfen wollen, ein interoperables Suchplattform-Ökosystem zu schaffen. Dabei vertreten sie die Werte Offenheit, Inklusivität, Transparenz, Privacy, Kooperation und Datenschutz.