Datenklaus
Wir klären Jugendliche über den Schutz persönlicher Daten auf.
Welches Problem willst du mit deinem Projekt lösen?
Wir alle erzeugen digitale Spuren, wenn wir im Internet surfen oder eine App verwenden. Ohne die Speicherung und Weiterverarbeitung von Daten sind digitale Dienste nicht denkbar. Obwohl anwendbares Wissen über Daten und Datenschutz einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen sollte, existiert kaum niedrigschwellig anwendbare schularten- und fächerübergreifende Infrastruktur zur praktischen Heranführung an das Thema. Datenklaus erfüllt dieses Desiderat, indem sowohl Schüler*innen als auch ihren Lehrkräften der Einstieg möglichst einfach und interessant gestaltet wird. Die alltäglichen Verarbeitungsprozesse digitaler Dienste werden durch die methodischen Ansätze von Gamification und Digital Storytelling bespielt und erzählt. Undogmatisch werden positive und negative Aspekte einer digitalen Gesellschaft beleuchtet. Dabei gibt Datenklaus praktische Tipps und verweist auf Tools zum Selbstdatenschutz. Die Jugendlichen können in einer fiktiven Rolle Meta-Daten produzieren und potenzielle Auswirkungen austesten. In der Gruppenarbeit und im Quiz wird das erlernte Wissen reaktiviert. Langfristig entsteht ein Datenpool, welcher allen Interessierten einen barrierefreien Zugang zu den empirisch gesammelten Angaben der User*innen ermöglicht. So lässt sich mit Datenklaus insbesondere auch über die intersubjektiv wahrgenommenen Chancen und Risiken von Datentransfers diskutieren.
Wie löst dein Projekt das Problem?
Datenklaus wird in drei Komponenten umgesetzt: Grundziel in der Förderphase ist die Implementierung der App für Android. Zugleich streben wir an, die App für iOS und Desktop (Windows/Linux/Mac) kompatibel zu machen. Von Beginn an soll ein mobile application SDK wie Flutter zum Einsatz kommen, um ein plattformübergreifendes Grundgerüst zu schaffen. Betriebssystemspezfische Probleme werden in Kotlin (Android) und Objective-C (iOS) gelöst.
Um Aktivitäten wie das Gruppenquiz zu koordinieren, soll ein einfacher und sicherer Server in Go programmiert werden. Ein zentraler Server wird (vermutlich) erstmal von uns zur Verfügung gestellt, es soll aber auch eine leicht verständliche Dokumentation zum Aufsetzten und Betreiben eines eigenen Servers (z.B. schulintern) geschrieben werden. Eine Communityschnittstelle soll zur Kommunikation mit uns und anderen User*innen (Lehrkräfte/Eltern/etc.) genutzt werden und eine unkomplizierte Möglichkeit bieten, neue Inhalte und Verbesserungen vorzuschlagen und einzubringen (z.B. über ein Forum oder via Github). Hierfür soll eine existierende OS-Software genutzt werden (z.B. WordPress, etc.).
Im Zuge der Entwicklung wird eine Strategie zur praxisorientierten Qualitätskontrolle durch Kooperationspartner*innen und User*innen ausgearbeitet.
An wen richtet sich dein Tool?
Noch vor den Schüler*innen ergeben sich die Zielgruppen von Lehrkräften und Schulen sowie weiteren Kooperationspartner*innen in ihrer Rolle als Gatekeeper*innen zur Weitergabe von Wissen, deren Anforderungen, Bedürfnisse und Erfahrungen bei der Entwicklung von Datenklaus berücksichtigt werden. Aus der Mitgliedschaft im Netzwerk Digitaler Schulen in Sachsen (NetDis) sowie der gezielten Ansprache weiterer, potenzieller Partner*innen soll der langfristige Kontakt und Austausch mit Gatekeeper*innen ermöglicht werden. Auch außerhalb des Unterrichts steht Datenklaus beliebigen Personen zur unkommerziellen Verwendung und Erweiterung offen. Dies kann synergetische Effekte freisetzen, indem auch weitere Jugendliche und Erwachsene im Umfeld der Schüler*innen für das Thema sensibilisiert werden. Ganz unterschiedliche Akteur*innen werden mithilfe eines Blogs auf die App und den offenen Code aufmerksam gemacht.