Claimasylum.eu - Nimm deine Rechte wahr, stell einen Antrag!
Wir ermöglichen Menschen auf der Flucht schnell und einfach Asylanträge zu stellen.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Nach EU-Recht dürfen Menschen auf der Flucht bei ihrer Erstankunft in Europa einen Asylantrag stellen. Erst wenn dieser negativ ausfällt, dürfen diese aus Europa ausgewiesen werden. Die erschreckende Realität ist aber, dass Flüchtende immer wieder illegal und brutal aus europäischem Grenzgebiet vertrieben werden, etwa aus Polen nach Belarus oder aus Griechenland in die Türkei, ohne zuvor einen Asylantrag stellen zu können (Stichwort: Illegal Push-Backs). Mithilfe unserer WebApp können Flüchtende Menschen noch auf der Flucht, direkt nach Betreten europäischen Bodens, einen Asylantrag stellen, und somit ihr Recht auf Asyl wahrnehmen, bevor sie ausgewiesen werden. Dazu werden über ein Formular die nötigen Antragstexte generiert, an die zuständigen Behörden versandt und zusätzlich über das Speichern der Geolocation der eventuell benötigte Nachweis erbracht, dass die Person auch tatsächlich in Europa war.
Das Projekt schafft über diesen konkreten Usecase hinaus ein Framework zum einfachen Abstrahieren formaljuristischer Vorgänge und ermöglicht damit, behördliche Anträge jeglicher Art zu generieren. Dadurch unterwandert diese WebApp die Komplikationen beim Stellen von Anträgen bei Behörden (wie beispielsweise Sprachbarrieren) und erleichtert Menschen, ihre Rechte nicht nur zu kennen, sondern auch wahrzunehmen.
Wie geht ihr das Problem an?
Als Erstes müssen die relevanten aktuellen Asylantragsformulare rechtlich korrekt nachgebaut werden. Dies benötigt eine Datenbank, in der die jeweiligen Formulare, geordnet anhand lokaler Unterschiede europäischer Mitgliedsstaaten, und die Mailadressen, an die der spezifische Antrag gesendet werden muss, hinterlegt sind. Gegebenenfalls muss der Antrag in manchen Ländern zusätzlich an die richtige Stelle gefaxt werden, weshalb der Antrag an ein Onlinefax gekoppelt werden muss.
Außerdem muss die Web-App die Geo Location der Antragsteller*innen erfassen können. Da Geolocations fälschbar sind, braucht es zusätzlich die Möglichkeit, ein Selfie mit eindeutigem Hintergrund hochzuladen, das als Beweis der Position dienen kann. Schließlich braucht es ein System, das die unterschiedlichen Antragsversionen und -varianten verwalten und aktualisieren kann. Die Web-App soll als Offline-first Anwendung entwickelt werden, um auch das Ausfüllen des Antrags bei schlechter Datenverbindung zu ermöglichen.
An wen richtet sich euer Tool?
Dieses Projekt richtet sich an Menschen auf der Flucht, die rechtswidrig aus Ländern ausgewiesen werden und sogenannte Push-Backs erleben. In Zusammenarbeit mit Organisationen, die Menschen auf der Flucht and unterschiedlichen europäischen Außengrenzen helfen, passen wir die Formulare an die jeweiligen rechtlichen Bedingungen des Push-Back Landes an.