Civil Maritime Rescue Coordination Center
Wir vereinfachen die Zusammenarbeit für Akteur*innen in der Seenotrettung.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
In Zeiten, in denen zivilgesellschaftliche Projekte in Krisen- und Kriegsgebieten immer wichtiger werden, kommen Kommunikations- und Geoinformationssystemen zur Vernetzung der verschiedenen Akteursgruppen zur Rettung Schiffbrüchiger eine große Bedeutung zu. Häufig werden hierfür Systeme kommerzieller Anbieter genutzt – dies führt allerdings zu Abhängigkeiten und technischen Hürden. Zudem ist die Debatte um Migration nach Europa und Seenotrettung von massiver Desinformation geprägt, was zur Polarisierung der Gesellschaft beiträgt. CivilMRCC will diesen Herausforderungen mit einem Open-Data-Ansatz begegnen und den Prozess der Rettung und Verteilung transparenter gestalten.
Wie geht ihr das Problem an?
Wer in einem Schlauchboot über das Meer flieht, muss auf hauchdünnes Plastik vertrauen, oder auf zivilgesellschaftliche Akteur*innen, die derzeit als einzige Seenotrettung organisieren. CivilMRCC – eine zivile Rettungsleitstelle – ist Geoinformationssystem, Datenbank und Kommunikationsinfrastruktur in einem. Sie soll es verschiedenen Akteur*innen erleichtern, in Austausch zu treten und flexibel zusammenzuarbeiten. Zusätzlich soll die Applikation die Öffentlichkeit mit Informationen versorgen: Die offene Infrastruktur erlaubt es, Informationen einzupflegen und abzurufen, welche die menschengemachte Katastrophe an den europäischen Außengrenzen sichtbar machen.
An wen richtet sich euer Tool?
Die Zielgruppen des Projekts sind die Zivilgesellschaft und die breite Öffentlichkeit, denen bisher eine vertrauensvolle Datengrundlage aus erster Hand fehlt. Durch die offenen und aktuell gehaltenen Datensätze profitieren potenziell auch öffentliche Stellen. Zudem richtet sich CivilMRCC an die operativen Organisationen, die damit ihre Einsätze mit Hilfe der Plattform gemeinsam planen, durchführen und einheitlich dokumentieren können sollen.