BBND - Der Big Brother Newsletter Detektor
Wir überprüfen deine Newsletter auf Öffnungs- und Klicktracker.
Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?
Mit der DSGVO gilt seit vier Jahren ein europäisches Datenschutzrecht, das neben einem generell hohen Datenschutzniveau auch ausdrücklich verständliche Aufklärung zu wichtigen Fragen der Datenverwendung bezweckt. Dies bedeutet, dass wir bei jedem Newsletterabonnement unsere Einwilligung zur Datenverarbeitung geben müssen. Dennoch enthalten viele Newsletter Trackingsoftware, die ein persönliches Profil der Nutzer*innen anhand von geöffneten Links oder Mails erstellen. Das ist den wenigsten Nutzer*innen bewusst. Der Datenschutz ist hier in Gefahr, ohne dass die Nutzer*innen darüber Bescheid wissen. Sehr persönlichen Daten werden auf unbestimmte Zeit gespeichert und können unkontrolliert bei Dritten, wie NSA, Google und Co. landen. Unser Prototyp zielt darauf ab personalisiertes Tracking in abonnierten Newslettern ausfindig zu machen und mit unserer Hilfe die gesammelten, persönlichen Daten löschen zu lassen.
Unser Prototyp zielt mithilfe eines niedrigschwelligen Mitmach-Angebots darauf ab, Tracking in abonnierten Newslettern ausfindig zu machen und auf einfachem Weg die gesammelten persönlichen Daten löschen zu lassen. Gleichzeitig soll eine grundlegende Aufklärung zu personalisiertem Tracking und eine Sensiblisierung für das Thema bei Nutzenden wie Anbietenden erfolgen. Hier eröffnet sich die Chance, dass Newsletter-Anbieter zukünftig gezielter auf den Datenschutz ihrer Abonnent*innen achten und Tracking vermindern oder vermeiden und dass User*innen Trackingmethoden und -gefahren verstehen. Neu erkannte Tracking-Link-Muster können gesammelt werden und als Open Data der wissenschaftlichen und journalistischen Verwendung zur Verfügung gestellt werden. Der Big Brother Newsletter Tracker kann auf Deutsch und Englisch angewendet werden.
Wie geht ihr das Problem an?
Unser Projekt wird in Form einer Web-App realisiert. Die Newsletter-Analyse erfolgt in einer entkoppelten PHP Library. Das Web-Frontend wird im Drupal gebaut. Somit ist der Prototyp in der Zukunft mit wenig Aufwand und technischen Fähigkeiten einfach an rechtliche Änderungen anzupassen oder mit Funktionen zu ergänzen. Eine Ausweitung der Mehrsprachigkeit ist ebenfalls mit geringerem Aufwand und Skills umzusetzen.
An wen richtet sich euer Tool?
Unser Tool richtet sich in erster Linie an technische Laien, die Datenschutz wichtig finden, aber nicht über das notwendige Wissen verfügen, um ihre persönlichen Daten im eigenen Alltag ausreichend zu schützen. Darüber hinaus sollen gezielt NGOs angesprochen werden, die ihren eigenen Umgang mit sensiblen Nutzendendaten mit wenig Aufwand verbessern möchten. Außerdem sind Menschen aus Wissenschaft und Journalismus dazu eingeladen, die gesammelten Erkenntnisse (Open Data) weiter zu nutzen.