Projektstatus: Im Einsatz

A thousand channels – eine queere Plattform

Wir bauen eine digitale Plattform für queere Geschichten im urbanen Raum.

Thomas Böker, Dafne Jaramillo, Ulf Treger
#Runde10 #Diversität/Inklusion #Plattformen
a-thousand-channels–logo

Welche gesellschaftliche Herausforderung adressiert euer Prototyp?

Die Sichtbarkeit von LGBTIQ+ ist entscheidend für ihre Anerkennung in unserer Gesellschaft und ermöglicht gegenseitige Bezugnahme sowie Inspiration. Dies gilt insbesondere für queere Menschen, die nicht nur aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Sexualität sondern auch aufgrund ihrer gesellschaftlichen Position oder Hautfarbe marginalisiert werden.

Kulturelle, soziale Aktivitäten von queeren Menschen sind meist flüchtig, temporär und kein selbstverständlicher Teil des öffentlichen Bildes einer Stadt. Es gibt vielfältige Ansätze, diese Sichtbarkeit zu erhöhen, z. B. mit (einigen) dauerhaften Einrichtungen, Interventionen im öffentlichen Raum (etwa zu den Jahrestagen des Stonewall-Riot) und – zumindest in Zeiten ohne Pandemie – temporären Räumen in Form von Parties, Workshops, Begegnungen.

Wir wollen eine Plattform entwickeln, die queere Akteur*innen und Gruppen einlädt, von diesen Räumen und Ereignissen zu berichten. Diese Erzählungen werden sich auf der Plattform durch Überlagerungen und Kreuzungspunkte zu Konstellationen verweben und verdichten, die immer weiter entwickelt werden können.

Wie geht ihr das Problem an?

Das Projekt wird als eine Plattform entwickelt. In dieser können Texte, Fotos, Audio- und Videodateien mit Zeitstempel, Geodaten und inhaltlichen Verweisen versehen werden. Als Backend zur Eingabe der Daten wird die Software ORTE-Backend benutzt (Ruby on Rails).

Das Projekt kann sich so auf die Verarbeitung und Ausgabe der Inhalte konzentrieren, die Gestaltung der Karten, die Visualisierung von Verbindungen und Zeitlichkeit. Die Ausgabe erfolgt mit Nuxt.js, die räumlichen und relationalen Informationen werden mittels D3.js erzeugt. Das UI wird responsive und barrierearm sein.

Bei der Entwicklung der Plattform wollen wir die Abhängigkeit von einer zentralen Instanz vermeiden. Einerseits lässt sie sich dank der freien Lizenz auf einem eigenen Server installieren, zusätzlich wird ein „Map to go“-Feature entwickelt. Außerdem entwickeln wir eine Exportfunktion, mit der eine fertige Sammlung aus Karte, Texten und Medien gebündelt exportiert und publiziert oder integriert werden kann. So wird eine nachhaltige, unabhängige und wartungsfreie Verfügbarkeit möglich.

An wen richtet sich euer Tool?

Die Zielgruppe sind Menschen, die sich als queer oder als LGBTIQ+ verstehen. Durch Workshops, Open House Termine und Social Media Präsenz wollen wir in Austausch mit potentiellen Nutzer*innen treten, sie zu Mitsprache und Mitmachen gewinnen. Die Plattform soll intuitiv zu benutzen sein, Spaß machen und respektvoll und sensibel auf die Ansprüche der Nutzer*innen – besonders auch hinsichtlich des Datenschutzes – eingehen. Wir werden auf eine inklusive und barrierearme Ausrichtung achten, Mehrsprachigkeit und Aspekte der Intersektionalität berücksichtigen.

Akzeptanztests, Userfeedback und eine gute Anwendungsdokumentation werden wichtige Elemente der Projektentwicklung sein.